Wir helfen Kindern
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Tiertherapie für Laura

Salzgitter-Flachstöckheim:

Der Fall der siebenjährigen Laura, deren Leben überschattet ist von einer schwer heilbaren Krankheit, die sie allmählich erblinden lässt, hat große Spendenbereitschaft unter den SZ-Lesern ausgelöst. Dem Mädchen, das seit der Geburt unter dem Gendefekt „Incontinentia Pigmenti“ leidet, ist nach Ansicht von Therapeuten und Ärzten zum jetzigen Zeitpunkt am besten mit einer tiergestützten Behandlung zu helfen.
Bei verschiedenen Gesprächen der Experten hat sich herausgestellt, dass der Wunsch der Familie, Laura mit einem Blindenhund zu helfen, nicht realistisch ist. Denn für solche Tier ist die Siebenjährige noch viel zu jung. Daher ist Salzgitters Verein „Wir helfen Kindern“, der seit mehreren Wochen Spenden für Laura sammelt, von diesem Zweck abgerückt und konzentriert sich nun auf die Finanzierung einer Therapie mit Hilfe von Tieren.
Er leitet die Spenden zielgerichtet an den bundesweit tätigen Verein „Schattenkinder“ weiter, der für Laura, ihren Bruder Leon (14) und Mutter Jessica Cosfeld (40) eine entsprechende Familientherapie in Spanien vermittelt. Auch bei den „Schattenkindern“ traf die Entscheidung auf große Zustimmung.

Mit „tierassistierter Therapie“ würden pädagogische, psychologische Einflussnahmen mit Hilfe eines „Miniaturpferdes“ bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit verschiedenen Behinderungen oder Störungen zusammengefasst, heißt es auf der Internetseite des Vereins. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier würde „eine wundervolle Oase für den Menschen“ bieten, um aufzutanken, zu sich zu kommen und sich weiterzuentwickeln.

Der Kinder- und Jugendlichen Therapeut Damian Polewka (45) aus Westerlinde, der spezialisiert ist auf psychische Störungen bei Heranwachsenden, betreut Laura seit Februar. Er beschreibt sie als sehr offenes und herzliches Kind, das sich in der Schule unauffällig verhalte. Das dort niemand ihre abnehmende Sehkraft bemerke und sie als „Vorzeigeschülerin“ gelte, wie Mutter Jessica Cosfeld sagt, verwundert Polewka nicht. Es sei typisch, dass Kinder sich in der Schule anpassen, um nicht aufzufallen, sich bemühten, nichts falsch zu machen, weil Lehrer und Mitschüler sie mögen: „Ich habe sehr viele Patienten, von denen niemand in ihrer Umgebung ahnt, dass sie krank sind.“ Der Therapeut hält es für wahrscheinlich, dass Laura zwar nicht das Ausmaß ihrer Krankheit kennt, aber die zahlreichen Arztbesuche würden sie spüren lassen, „dass mit ihr etwas nicht stimmt“. Polewka, der in seiner Praxis auch mit Hilfe von Tieren therapiert, hält bei Laura den Umgang mit Vierbeinern für einen „positiven Effekt.“ Tiere vermittelten Geborgenheit, Stolz und größeres Selbstwertgefühl. Auch eine Behandlung des Kindes mit Hilfe eines Therapiehundes hält Polewka für einen geeigneten Weg, um dem Kind psychologisch zu helfen, mit seiner Krankheit umzugehen.
Der Verein „Wir helfen Kindern“ hat ein Spendenkonto für Laura eröffnet. Er leitet das Geld an den Verein „Schattenkinder“ (www.schattenkinder.info) weiter.

„Von dieser Organisation wissen wir, dass die Mittel auch garantiert für eine Therapie für Laura ankommen“, sagt Vorsitzender Volker Machura. Es handele sich beim Schicksal des Mädchens um einen „ speziellen Fall“, bei dem angesichts der besonderen Tragik auf die Solidarität der Salzgitteraner gesetzt werde. Das Spendenkonto für Laura hat der Verein (www.wirhelfenkindern.eu/spenden)

eingerichtet bei der Volksbank BraWo, Kennwort „Laura“, IBAN: DE 48 2699 1066 1512 9270 00.